Reflexhammer

Neurologische Reflexhämmer sind ein wichtiges Instrument in der Neurologie, um Reflexe und Muskelantworten zu testen. Diese Tests helfen dabei, die Integrität des Nervensystems, insbesondere des Rückenmarks und der Nervenbahnen, zu überprüfen. Es gibt verschiedene Typen von Reflexhämmern, die je nach Vorliebe des Arztes oder des spezifischen Tests verwendet werden.

Haupttypen von neurologischen Reflexhämmern:

  1. Perkussionshammer nach Taylor (Tomahawk-Hammer):

    • Aussehen: Hat eine keilförmige oder dreieckige Gummikappe und sieht aus wie ein kleiner Tomahawk.
    • Verwendung: Eignet sich gut zum Testen von tiefen Sehnenreflexen, wie z.B. dem Patellarsehnenreflex (Knie-Reflex). Durch seine Form und Größe lässt er sich leicht handhaben und in verschiedene Richtungen schwingen.
  2. Reflexhammer nach Buck:

    • Aussehen: Hat ein zylindrisches Metallgehäuse mit zwei unterschiedlich großen Gummiköpfen auf jeder Seite. Meistens hat er am unteren Ende eine Nadel und einen Bürstenaufsatz.
    • Verwendung: Zum Testen von Reflexen und Oberflächenempfindungen (mit der Nadel und Bürste). Mit diesem Hammer können feinere Reflexprüfungen und die Untersuchung von sensorischen Nerven durchgeführt werden.
  3. Reflexhammer nach Babinski:

    • Aussehen: Ein langer Stab mit einem schweren runden Gummikopf an einem Ende.
    • Verwendung: Besonders gut geeignet für tiefe Sehnenreflexe, wie den Achillessehnenreflex, da das Gewicht des Hammers eine präzise Schlagkraft ermöglicht.
  4. Reflexhammer nach Queen Square:

    • Aussehen: Besitzt einen runden Gummikopf und einen langen Griff.
    • Verwendung: Wird häufig verwendet, um eine Vielzahl von Reflexen zu testen, einschließlich der tieferen Sehnenreflexe. Er eignet sich gut für präzise Schläge, um eine korrekte Reflexantwort zu erzielen.

Verwendung der Reflexhämmer:

Die Reflexhämmer werden verwendet, um verschiedene tiefe Sehnenreflexe (DTRs) und Oberflächenreflexe zu testen. Häufig getestete Reflexe umfassen:

  • Patellarsehnenreflex (Knie-Reflex): Das Beklopfen der Patellarsehne führt zu einer Kontraktion des Quadrizepsmuskels, was das Bein streckt.
  • Achillessehnenreflex: Ein Schlag auf die Achillessehne führt zur Plantarflexion des Fußes.
  • Bizeps- und Trizepssehnenreflex: Beklopfen der Sehnen an den Armen führt zu einer Kontraktion des entsprechenden Muskels.

Diagnose durch Reflexe:

Abnorme Reflexantworten können auf neurologische Probleme hinweisen:

  • Hyperreflexie: Übersteigerte Reflexe, die auf eine Schädigung des oberen Motoneurons oder des Rückenmarks hinweisen können.
  • Hyporeflexie oder Areflexie: Fehlende oder schwache Reflexe, die auf eine Schädigung des unteren Motoneurons oder eine periphere Nervenschädigung hindeuten.

Neurologische Reflexhämmer sind also entscheidend, um die Funktion des Nervensystems zu überprüfen und bei der Diagnose von Erkrankungen wie Neuropathien, Rückenmarksschäden oder motorischen Störungen zu helfen.

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