Kontaktdermatoskopie
Das Dermatoskop besteht im einfachsten Fall aus einer fokussierbaren Vergrößerungsoptik, einer Beleuchtung und einer durchsichtigen Kontaktscheibe. Da normalerweise ein Großteil des Lichts, das auf die Haut trifft, reflektiert wird, verwendet man eine Glasplatte, deren Brechungsindex ähnlich dem Stratum Corneum ist. So wird die Menge des reflektierten Lichts deutlich verringert. Wird zusätzlich eine Flüssigkeit auf die zu untersuchende Hautläsion aufgetragen, kann das Licht noch tiefer in die Haut eindringen. Die Epidermis wird dadurch quasi durchsichtig und dem Betrachter eröffnen sich beim Blick durch die Vergrößerungsoptik Details, die dem freien Auge nicht zugänglich sind.
Als Kontaktflüssigkeit kann je nach Spezifikation des Produkts Desinfektionsmittel, Immersions-Öl oder Ultraschallgel dienen. Vorteile der Anwendung von Desinfektionsmitteln sind die gleichzeitige mikrobiozide Wirkung und die schnelle Handhabung. Zu beachten ist jedoch, dass das Desinfektionsmittel nicht direkt auf die Kontaktscheibe aufgesprüht werden darf, sondern nur auf die Haut des Patienten appliziert werden sollte, um Schäden am Gerät zu vermeiden. Das Auftragen von Immersionsöl bietet aufgrund der Viskosität des Öls eine sehr klare und deutliche Bildgebung. Ultraschallgel besitzt Vorteile bei der Beurteilung von Gefäßstrukturen, da hier fast kein Druck auf die Haut notwendig ist. Die Kontaktscheibe gleitet förmlich auf dem Gel.
Nach der Untersuchung muss die Kontaktscheibe immer vorsichtig mit einem desinfizierten Tupfer abgewischt werden. Einige Dermatoskope werden auch mit kleiner Kontaktscheibe angeboten. Diese hat den Vorteil, dass auch sonst schwer zugängliche Strukturen wie z.B. der Zwischenzehenraum gut beurteilt werden können.
Kontaktlose Dermatoskopie
Seit einigen Jahren stehen nun auch Dermatoskope zur Verfügung, die anstatt mit Kontaktflüssigkeit mit polarisiertem Licht arbeiten. Das an der Hautoberfläche reflektierte, polarisierte Licht wird durch einen Polarisationsfilter ausgeblendet. Der direkte Kontakt mit der Hautoberfläche ist bei dieser Technik nicht unbedingt nötig. Die polarisierten Dermatoskope erzielen einen ähnlichen optischen Effekt wie bei der Kontaktdermatoskopie und bieten je nach zu untersuchender Struktur Vor- und Nachteile. Manche Strukturen sind besser mit Polarisation, andere besser ohne Polarisation zu erkennen. Gefäßmuster sind zum Beispiel mit Polarisation häufig genauer zu erkennen, dagegen können die Hornzysten der seborroischen Keratose ohne Polarisation stärker hervortreten.